42 Jahre Claus Sebastian Orgelbau

Im Jahre 2022 bestand meine Firma 42 Jahre. Allen treuen Kunden möchte ich für das lange Vertrauen meinen Dank sagen. Nachfolgend möchte ich einen kleinen Abriss meines beruflichen Werdegangs schildern.

 

In früher Jugend begann ich mit dem Klavier- und Orgelspiel, sang im Kirchenchor und erlebte den Bau einer neuen Orgel für die St. Petri und Paulikirche in Hamburg-Bergedorf mit. Durch diesen Orgelbau entstand bei mir der Wunsch, Orgelbauer zu werden.

Von 1964 - 1967 absolvierte ich meine Orgelbaulehre bei dem renommierten Hamburger Orgelbaumeister Rudolf von Beckerath. Nach der Gesellenprüfung (erster Landessieger mit Auszeichnung) arbeitete ich noch einige Jahre bei der Firma von Beckerath, um meine Kenntnisse im Orgelbau zu verfestigen. In dieser Zeit wurde ich bei vielen Orgelneubauten in der Bundesrepublik und auch in England eingesetzt.
Ich hatte auch Gelegenheit an Restaurierungen von historischen Instrumenten mitzuwirken. Als Beispiel möchte ich die Gebr. Stumm-Orgel in Bärstadt/Taunus nennen. Diese Restaurierung war dann auch Gegenstand meiner schriftlichen Abschlussarbeit für die Meisterprüfung.
Meine "Lehr- und Wanderjahre" absolvierte ich von 1972 - 1975 bei der Schweizer Orgelbaufirma Goll & Cie. in Luzern.
Im Jahr 1976 besuchte ich einen Vorbereitungskurs auf die Meisterprüfung an der Musikinstrumentenbauschule in Ludwigsburg, den ich mit der Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Stuttgart abschloss.
Nach Tätigkeiten für verschiedene Firmen in Norddeutschland gründete ich 1980 meinen eigenen Orgelbaubetrieb in Hamburg-Bergedorf. Im Jahr 1985 siedelte ich in die Elbestadt Geesthacht über, die ca. 25 km südöstlich von Hamburg liegt. In der malerischen Werkstatt, in unmittelbarer Nachbarschaft der 250 Jahre alten St. Salvatoriskirche, entstanden seither über 30 neue Orgeln unterschiedlicher Größe, die überwiegend in Deutschland (von Saarbrücken bis Husum), aber auch in Ungarn und Japan erklingen.
 
Seit Bestehen des Betriebes orientierten wir uns am historischen Orgelbau des Barock und führten Spielanlagen und Registeranlagen grundsätzlich in Holzbauweise aus. Die Orgelgehäuse fertigten wir in massiver Holzbauweise in unterschiedlichen Holzarten je nach Wunsch der Kunden an. Darüber hinaus nutzten wir, wo es sinnvoll erschien, die modernen technischen Errungenschaften und Materialien unserer Zeit

Mit der gleichen Sorgfalt, mit der wir unsere Instrumente bauen, führten wir auch Orgelumbauten, Klangverbesserungen und Revisionen durch. So haben wir im Jahr 1999 die Orgel der St. Petrikirche in Hamburg-Altona mit einem neuen elektrischen Regierwerk sowie einigen Tausend Setzerkombinationen ausgestattet. Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil unserer Arbeit war die Orgelpflege, wobei ich unter Orgelpflege verstehe, dass die Instrumente im Einvernehmen mit den Kirchenmusikern ganz gezielt vor Konzerten oder sonstigen wichtigen Anlässen gestimmt und gewartet werden.


Seit Beginn des Jahres 2023 hat mein langjähriger Mitarbeiter Herr Tilmann Daewel den Betrieb übernommen und führt ihn unter seinem eigenen Namen fort: www.orgelbau-daewel.de

Claus Sebastian (Orgelbaumeister)